Eskalationsstufen

Wenn Konfliktparteien Warnsignale übersehen oder falsch reagieren (z. B. Verdrängung, Schuldzuweisungen, Angriffe), eskaliert ein Konflikt leicht. Der Konfliktforscher Friedrich Glasl hat dazu ein Eskalationsstufen-Modell entwickelt, das zeigt, wie verhärtet ein Konflikt schon ist. Im Streit ist es wichtig, diese oft unbeabsichtigte Negativ-Spirale aufzuhalten und Eskalation und Deeskalation bewusst zu dosieren.

„Wir geraten in den Strudel der Konfliktereignisse und merken plötzlich, wie uns eine Macht mitzureißen droht. Wir müssen all unsere Sinne wach halten und sehr überlegt handeln, damit wir uns nicht weiter in die Dynamik des Konflikts verstricken.“

Friedrich Glasl

Win-Win: Stufe 1 bis 3

Auf den ersten 3 Stufen sind Konflikte noch bewältigbar und beide Seiten können profitieren: Win-Win. Auf diesen Stufen wird noch kommuniziert und beide Parteien sind noch dazu bereit, gemeinsam eine Lösung zu finden.

Win-Lose: Stufe 4 bis 6

Auf den Stufen 4, 5 und 6 geht es nicht mehr darum, gemeinsam etwas lösen zu wollen. Stattdessen möchte sich jetzt jeder gegen den anderen durchsetzen und selbst „gewinnen“: Win – Lose.

Lose-Lose: Stufe 7 bis 9

Die letzten 3 Stufen sind die schrittweise Katastrophe. Es ist keine Kooperation mehr möglich. Das Ziel ist nicht mehr, den Gegner zu besiegen, sondern ihn zu vernichten, auch wenn man selbst dabei Schaden nimmt. Beide Parteien sind nun überzeugt, dass es nichts mehr zu gewinnen gibt.


QUELLE
Friedrich Glasl: Konfliktmanagement. Ein Handbuch für Führung, Beratung und Mediation, 12. Auflage, Göttingen 2020, S. 243-324.