Was ist Streit?
Streit gehört zu den Grundmustern unseres Zusammenlebens. Im Kern bedeutet Streit:
1. dass zwei oder mehr Parteien gegensätzliche Interessen, Meinungen oder Ziele haben und
2. diese in offener Konfrontation (also indem sie miteinander sprechen) austragen.
Oft (auch hier im Kurs) wird synonym von „Konflikt“ gesprochen. „Konflikt“ ist ein weiter gefasster Überbegriff für eine Vielzahl an Phänomenen, zu denen auch Streit gehört. Aber auch Gewissensbisse können ein Konflikt sein, ebenso wie Kriege Konflikte sind.
Warum streiten wir?
Streit ist kein „Fehler“, sondern Teil des Lebens. Schon im Kindergarten streiten Kinder darum, wer mit welchem Spielzeug spielen darf, wer in einem Spiel welche Rolle bekommt – und das ist wichtig! Denn Streit bietet die Gelegenheit, kommunikative und soziale Kompetenzen wie Kompromissfähigkeit und Empathie zu erlernen und eigene Standpunkte zu vertreten.
QUELLEN
zu den Fragen, wie Streit entsteht, wie er hilft oder verhindert Probleme zu lösen: Carmen Spiegel: „Streit. Eine linguistische Untersuchung verbaler Interaktionen in alltäglichen Zusammenhängen“ Tübingen 2011
eine Übersicht über den Begriff „Konflikt“, was ihn beeinflusst und welche Dynamik er entwickeln kann: Bundeszentrale für politische Bildung (Lutz Schrader): „Was ist ein Konflikt“ 17.07.2018
dazu, wie man konstruktiv und produktiv streitet und zur Funktion von Konflikten für die Demokratie: Joachim Detjen: „Streitkultur. Konfliktursachen, Konfliktarten und Konfliktbewältigung in der Demokratie“ Schwalbach 2012, 125 Seiten (leider nicht online verfügbar)